Radsport als Anker der Sportstadt


Grußwort des Oberbürgermeisters der Stadt Cottbus/Chósebuz, Tobias Schick

Liebe Freundinnen und Freunde des Radsports,

sehr geehrte Damen und Herren,

herzlich willkommen in Cottbus/Chóśebuz zu den Deutschen Meisterschaften im Bahnradsport. Deutschlands Elite trifft sich in einer der traditionsreichsten Hochburgen des Radsports und ich bin mir sicher, der RK Endspurt 09 und die gesamte Stadt Cottbus/Chóśebuz werden vom 14. bis 18.Juni gute und freundliche Gastgeber sein. Schließlich verstehen wir uns als eine Radsport-Hauptstadt Deutschlands.


Der Radsport ist seit vielen Jahrzehnten einer der Anker der Sportstadt Cottbus/Chóśebuz. Seit Mitte der 1970er Jahre lassen Radsportler und Radsportlerinnen aus Cottbus/Chóśebuz national und international aufhorchen. Gern erinnere ich an den Sieg von Hans-Joachim Hartnick bei der Internationalen Friedensfahrt 1976, der Tour de France des Ostens. Und an das legendäre Jahr 1979, als allein fünf Weltmeister aus der damaligen Radsport-Sektion des SC Cottbus kamen. Gewissermaßen triumphierte ein einzelner Verein in der Länderwertung. Kaum anders kann man das Solo von Bernd Drogan zum WM-Titel auf der Straße 1982 bezeichnen. Ähnlich legendär sind die Olympiasiege von Lutz Heßlich und Lothar Thoms, die Weltmeistertitel der beiden und die von Volker Winkler. Später setzten Steffen Blochwitz, Dirk Meier, Roland Hennig oder Annett Neumann und Olaf Pollack diese Serie mit Gold- und weiteren Medaillen fort. Als ein wichtiger Trainingsort diente die 1987 eröffnete Bahn, auf der heute die Deutschen Titelkämpfe ausgetragen werden.


Die Cottbuser Radsport-Geschichte ist freilich noch älter und eng mit der Lausitzer Historie verbunden. Der Cottbuser Hermann Smiel vom RK Endspurt war 1912 erster Lausitzer Olympiateilnehmer. Viele großartige Sportler und später auch Sportlerinnen bestimmten die Szenerie. Hinzu kam ein Vielzahl an hochkarätigen Radrennen auf Bahn(en) und Straße. So sind die Titelkämpfe in Regie des RK Endspurt ein würdiger Anlass, den einstigen Aktiven, den Erfolgstrainer, Cheforganisator, RK-Wiedergründer, Vereinsfunktionär und unermüdlich antreibenden Radsport-Enthusiasten Eberhard Pöschke zu verabschieden. Nicht nur der Cottbuser Radsport hat dem streitbaren Wegbereiter überaus viel zu verdanken.


Doch der Cottbuser Radsport lebt nicht in der Vergangenheit. Roger Kluge und Bente Lürmann sorgen beim RK Endspurt für internationale Meriten. Maximilian Levy, Emma Hinze, Lea-Sophie Friedrich und Pauline Grabosch vom RSC Cottbus waren und sind Stammgäste auf den obersten Podien von Olympia, Welt- und Europameisterschaften. Jana Majunke ist zweifache Paralympic-Siegerin.  Von 67 Plaketten auf dem Weg des Ruhms vor dem Cottbuser Rathaus sind 25 für Frauen und Männer in Würdigung ihrer Erfolge im Radsport und im Paracycling.


Aber auch die Cottbuserinnen und Cottbuser sind nicht Rad-faul. Beim Stadtradeln 2022 haben sie insgesamt 335.260 Kilometer zurückgelegt. Für viele alltägliche Wege wird das Rad als gesund erhaltendes und umweltschonendes Fortbewegungsmittel genutzt. Zum entstehenden Cottbuser Ostsee wird ein breiter Radweg führen – und ein erstes See-Projekt ist der Rundweg, den viele Radlerinnen und Radler sicher zu ihrer Lieblingsstrecke machen werden. Ein Teil davon kann bereits heute ausprobiert werden.


Im kommenden Jahr werden in Cottbus/Chóśebuz die Europameisterschaften der U23 und Junioren ausgetragen. Bis dahin wird unsere Radrennbahn eine neue Video-LED-Tafel erhalten und alle beteiligten – Aktiven, Betreuern, Funktionären und Fans – noch angenehmere Bedingungen bieten. Und das ist doch ein schöner Anlass, sich nach den diesjährigen Titelkämpfen in Cottbus/Chóśebuz wiederzusehen.  Dazu lade ich bereits heute gemeinsam mit dem dann ausrichtenden RSC Cottbus ein.


Zunächst aber wünsche ich allen Aktiven erfolgreiche sowie unfall- und verletzungsfreie Titelkämpfe, allen Vereinen sowie den Funktionären, Sponsoren und vornehmlich freiwilligen Helfern gelungene und störungsfreie Tage hier in der Lausitz in Cottbus/Chóśebuz.


Tobias Schick

Oberbürgermeister der Stadt Cottbus/Chóśebuz

Der Cottbuser Oberbürgermeister Tobias Schick.

Foto: Stadt Cottbus